Leinen los beim Familiencamp auf der Marienhöhe
vergrößern W. FellaRot-weiß steht ein großer Leuchtturm vor dem Heiligtum und macht deutlich, um was sich in diesem Jahr beim Camp der Familienbewegung alles dreht. Unter dem Motto „Leinen los..." fährt man diesmal bewusst zur See und erlebt auf den verschiedenen Landgängen allerhand. Auf den Streifen des Leuchtturms haben sich die teilnehmenden Familiencrews verewigt und dabei notiert, wer in den jeweiligen Familien der Kapitän, der Steuermann, Funkoffizier oder Smutje ist. Ganz oben, wo normalerweise das Leuchtfeuer zu sehen ist, leuchtet ein MTA-Bild und gibt die Richtung für die gemeinsamen Tage auf der Marienhöhe an.
Schiffskonzert mit Pfarrer Eschenbacher
Schlechtes Wetter war gemeldet, und so waren alle froh, dass es am ersten Abend doch noch mit dem Lagerfeuer klappte. Der neue geistliche Standesleiter für die Familien, Pfarrer Thomas Eschenbacher aus Hammelburg, konnte sich bei der Gelegenheit vorstellen und war musikalisch gleich in seinem Element. Sein mitgebrachtes Liederbuch wurde ausgiebig genutzt ehe eine „halbe" Gruselgeschichte den Abend abschloss und alle in die Zelte und in die Betten des Schönstattzentrums verabschiedete.
Landgang nach Emmaus
Am nächsten Morgen dann laute Schreie beim Morgengebet. In einem Mitmachlied geht es auf hohe See und die Angst vor dem Sturm wird lautstark zum Ausdruck gebracht, aber auch der Blick nach oben und die Rettung die von dort naht. Beim anschließenden Landgang geht es dann schnurstracks nach Emmaus. Kapitän Pater Bernhard Schneider und Steuerfrau Schwester M. Louise Schulz führen die Ehepaare im Rahmen eines Gottesdienstes in die nahen Weinberge. Dann ein hastiges Mittagessen, denn die nächste Schifffahrt steht bevor. Diesmal allerdings nicht nur gedanklich, sondern ganz real.
Auf dem Main mit der Alten Liebe
Mit der „Barbarossa" sticht man in Würzburg in den Main und flussabwärts geht es bis nach Veitshöchheim. Dort wartet ein großer Rokokogarten, in dem die Familiencrews allerhand Fragen zu beantworten und interessante Punkte anzusteuern haben. Und wieder hält das Wetter, sodass man anschließend noch auf einem Spielplatz ordentlich Picknick machen kann. Dann bringt die „Alte Liebe" alle wieder zurück nach Würzburg. Kaum zurück auf der Marienhöhe halten die dunklen Wolken aber nicht mehr still, sondern regnen sich über dem Camp aus.
Der Ball rollt diesmal unter Deck
So droht das traditionelle Fußballspiel der Väter gegen die Nachwuchsmannschaft auszufallen. Kurzerhand wird nach dem Indoor-Grillen ein Hallenturnier im Bolzraum angesetzt. Die Tribüne ist gut gefüllt als diesmal nur in Strümpfen im Keller des Schönstattzentrums dem runden Leder nachgejagt wird. Wenig überraschend gelingt es auch in diesem Jahr den Jüngeren die Senioren zu schlagen. Dann ist noch Zeit für einige lustige Spiele, ehe eine gruselige Seemannsgeschichte alle wach hält. Beim Abendgebet im Heiligtum stehen nach der eigenen Vergnügungsfahrt mit dem Ausflugsschiff ganz andere Schiffe im Mittelpunkt. Die Familien blicken auf die Bootsflüchtlinge dieser Tage und erinnern an deren Schicksale auf ihrer Flucht über das Meer.
Seestürme und Synergieeffekte
Beim morgendlichen Gebet findet man lauter kleine Boote vor dem Altar. Auf die können die Familien dann die Auslöser für so manchen Familiensturm schreiben. Weiter geht es mit Teamarbeit auf dem Schiff. Sabine und Werner Flohr stellen die Synergieeffekte im Eheteam vor und verweisen dabei auch auf einige Erkenntnisse aus der Glücksforschung. Die Vorteile ausgeglichener Delegation legen sie den Eheleuten ans Herz und lassen ein solches mit Eigenschaften beschreiben, die man am Partner schätzt.
Nachdem der Regen längst weitergezogen ist, kann mit einem Gottesdienst vor dem Heiligtum das Familiencamp trocken abgeschlossen werden. Auch da steht der Sturm auf der See im Mittelpunkt und einige der jüngeren Teilnehmer spielen die Szene in Gewändern mit Jesus im Boot nach. Zufrieden und gesegnet fahren die teilnehmenden Familien schließlich in ihre Heimathäfen zurück.
Text und Fotos: Wolfgang Fella